Der Kaukasus ist nicht nur Georgien, ganz im Gegenteil – der Kaukasus ist geografisch gesehen vorwiegend Russland. Elbrus herrscht über ihn. Sein Name stammt wahrscheinlich aus der persischen Sprache und bedeutet “glänzend”. Der Gipfel hat auch die Bezeichnungen in den Sprachen der Völker, die in seiner Umgebung leben. Der Karatschai-balkarische Name “Mingi tau” bedeutet “Ewiger Berg” und der kabardische Name “Oszchamacho” bedeutet “Glücksberg”.
Das Dach des Kaukasus ist ein erloschener Vulkan mit zwei Gipfeln und 23 Gletschern an den Hängen. Elbrus gehört zur „Krone der Erde” und ist daher ein äußerst beliebter Gipfel. Am häufigsten kommt die Akklimatisierung während der Expedition nach Kasbek in Georgien zustande und anschließend wird eine reibungslose dreitägige Expedition auf Elbrus durchgeführt. Wir haben darüber geschrieben, wie man eine Expedition nach Kasbek und Elbrus zusammen organisieren sollte: HIER. Wenn Sie jedoch nur Elbrus erreichen möchten, müssen Sie sich zunächst einmal in Russland akklimatisieren. Daher ist die Beschreibung der Akklimatisierungsrouten in der Nähe von Elbrus für Sie ausgesprochen nützlich.
Elbrus liegt in der Republik Kabardo-Balkarien im Nordkaukasus. Erwähnenswert ist, dass sich das Dach des Kaukasus auch in der Nationalparkzone Prielbrusie befindet. Für viele Orte in Grenzgebieten sind spezielle Ausweise erforderlich, wir empfehlen jedoch unten stehende Routen, die allen zur Verfügung stehen. Der Ausgangspunkt ist Terskol oder Azau, wo sich eine Seilbahn befindet, mit der man dann auf eine Höhe von 3900 m über dem Meeresspiegel auffährt. Da das Massiv von Elbrus bis zu einer Höhe von 3900 m recht langweilig ist, empfehlen wir Ihnen, sich beim Trekking in den umliegenden Tälern und auf benachbarten Gipfeln zunächst zu akklimatisieren und erst nach wenigen Tagen mit der Seilbahn auf eine Höhe von 3900 m ü. M. aufzufahren und dort den Akklimatisierungsprozess in höher gelegenen Gebieten fortzusetzen. Im Tab ELBRUS auf unserer Website finden Sie den Plan unserer Reisen nach Elbrus, in dem wir uns auf diese Weise akklimatisieren. Lassen Sie sich von ihnen inspirieren. Unten finden Sie eine Beschreibung des Akklimatisierungstrekkings in der Nähe von Elbrus, das wir normalerweise mit unseren eigenen Gruppen durchführen.
TREKKING ZUM WASSERFALL DIEVICHYE UND ZUR STERNWARTE
Der Weg beginnt gegenüber der Moschee im Dorf Terskol. Rechts sehen wir ein Soldatendenkmal, die während des Großen Vaterländischen Krieges und des Kampfes um Elbrus gegen Deutschland kämpften. Beim Betreten des Weges müssen wir eine Gebühr von 50 Rubel für den Eintritt in den Nationalpark bezahlen. Wir kommen an die Gabelung und biegen links ab. Wir bewegen uns immer noch auf der schmutzigen Straße bis zur Sternwarte (auch Geländewagen kommen hierher). Auf unserem Weg gibt es ewig schneebedeckte kaukasische Gipfel wie Shhelda, Kogutai, Donguz-Orun und Nakra sowie eine beeindruckende Schlucht im Tal Azau. Nach ca. 2-3 Stunden erreichen wir den Wasserfall Dievichye Kosy, dessen Name als “Mädchenzöpfe” übersetzt wird. Das Wasser fließt hier mit einem turbulenten Strom aus dem schmelzenden Gletscher Garabasha. Die Höhe des Wasserfalls beträgt 25 Meter und die Breite circa 15 Meter. Aus der Nähe scheint er riesig zu sein und erinnert wirklich an lockeres Mädchenhaar. Vom Wasserfall aus können Sie in der Nähe der Sternwarte “Pik Terskol” am Hang des Elbrus, der sich auf einer Höhe von über 3000 m ü, M. befindet, noch höher hinaufsteigen. Die weiße, runde Kuppel ist auch vom Nachbargipfel – Czeget – perfekt zu sehen. Der Zugang zur Sternwarte ist verboten, da die Station noch funktioniert und Forschung betreibt.
TREKKING ZUM WASSERFALL MUZHSKIE SLEZY DURCH DIE SCHLUCHT TERSKOLSKI
Dies ist entscheidend weniger beliebt als die vorherige Variante des Akklimatisierungsstrekkings, aber viel abwechslungsreicher wegen des Geländes. Der erste Teil des Trekkings ist dem Trekking zur Sternwarte “Pik Terskol“ gleich. Der Weg beginnt gegenüber der Moschee in Terskol, wir gehen am Denkmal vorbei, zahlen für den Eintritt in den Nationalpark und kommen zu einer Gabelung, aber diesmal wählen wir den Weg nach rechts. Die Route führt durch die wunderschöne Schlucht Terskolski und endet am Fuße des Elbrus (wenn wir Glück haben, sehen wir die Spitze dieses zweiköpfigen Vulkans!), wo der Gletscher Terskol hinunterfließt, der aus dieser Perspektive der Haut eines weißen Bären ähnelt. Aus seinem Gewässern stammt auch der Wasserfall Muzhskie Slezy (also “männliche Tränen”), der auch als Wasserfall Terskol bekannt ist. Aufgrund der Notwendigkeit, einen reißenden Fluss zu überqueren, ist es nicht immer möglich, die Füße eines beeindruckenden Wasserfalls zu erreichen. Es kann vorkommen, dass die Brücke gebrochen ist und wir uns damit begnügen müssen, die Aussicht aus der Ferne zu bewundern.
TREKKING ZUM AUSSICHTSPUNKT AUF CZEGET
Czeget (3769 m ü. M.) stammt aus der Balkansprache und bedeutet “bewaldeter Hang” oder “im Schatten”. Im Winter ist er Teil des Skigebiets, das für viele extrem schwierige schwarze Skipisten berühmt ist und in der Sommersaison – das Hauptziel der Akklimatisierung – für Menschen, die sich auf Elbrus vorbereiten. Mit dem Sessellift erreichen Sie die Höhe von über 3000 m. Was zu betonen ist – Sie können Elbrus nicht vom Basisdorf Azau aus sehen. Ein schöner Blick auf das Dach Europas wird von Czeget geboten. Das Ziel dieses Trekkings ist nicht die Spitze von Czeget, die sich im Grenzgebiet befindet, sondern nur der Aussichtspunkt auf 3050 m, wo sich die höchste Liftstation befindet. Aussichten auf dem Weg belohnen den Aufwand des Aufstiegs. Wir bewundern die beeindruckende Schlucht Baksan sowie die Panoramen der umliegenden Gipfel wie Kogutai, Donguz-Orun und Nakra, zwischen denen wir den Gletscher “Sieben“ beobachten können. Aus dieser Perspektive macht er einen atemberaubenden Eindruck. Im Juni/Juli wird Czeget mit blühenden Rhododendren geschmückt.
TREKKING ZUM DIESEL HUT
Am nächsten Tag unserer Akklimatisierung fahren wir mit der Seilbahn zu unserer Basis am Elbrus, die sich in der Nähe der berühmten Fässer (3800 m) befindet. Um den Tag nicht zu verschwenden, machen wir uns nach einer kurzen Pause mit unseren Gruppen auf den Weg, um aufzusteigen. Unser Ziel ist es, Diesel Hut auf einer Höhe von 4055 m. ü. M. zu erreichen. Es ist ein hölzernes Gebäude, das als Unterkunft für diejenigen dient, die Elbrus erobern. Es befindet sich in der Nähe der alten Herberge “Prijut 11”, die 1998 abbrannte und nie wieder aufgebaut wurde. Der Name kam von der Anzahl der Unterkunftsplätzen, die ursprünglich angeboten wurden (für elf Geologen, die an vulkanischem Elbrus forschten). Im Laufe der Zeit wurde die kleine Holzkonstruktion durch einen riesigen zweistöckigen Herberge für 125 Personen ersetzt, der als ein höchstgelegener Herberge der Welt der Stolz der Region in den goldenen Zeiten der Sowjetunion war. Natürlich bis zum Brandfall. Gleich neben dem Diesel Hut steht ein Denkmal der Opfer, die auf Elbrus gestorben sind. Nachdem wir hier angekommen sind, kehren wir zu unserer Basis in der Nähe von Fässern zurück.
TREKKING ZU DEN PASTUCHOV-FELSEN UND ZUR SCHNEEBEDECKTEN PISTENRAUPE
Ein weiteres Ziel unserer Akklimatisierung während der Expedition nach Elbrus sind die Pastuchov-Felsen, die zwischen 4600 m und 4800 m verstreut sind und die sogenannte schneebedeckte Pistenraupe auf einer Höhe von 5000 m. Nach wie vor erreichen wir zunächst einmal Diesel Hut und wandern dann weiter. Rechts gehen wir an einem vorbei, auf dem Alpinisten ihre Zelte aufschlagen. Die Felsen verdanken ihren Namen dem Topographen und Glaziologen Andrey Pastuchov. Er war der erste, der Landkarten des Kaukasus erstellte und einer der Pioniere unter den Bergsteigern, die den Elbrusgipfel bestiegen. Schritt für Schritt klettern wir unermüdlich hinauf. Sie müssen sich stark konzentrieren, damit Sie nicht aus dem Rhythmus geraten. Gleich neben der 5000 m langen Grenze befindet sich auf der linken Seite der Route die berühmte, schneebedeckte (und kaputte) Pistenraupe. Von hier aus können wir zu unserer Basis zurückkehren, um uns vor dem Gipfelangriff auszuruhen. Dieses Trekking ist der Höhepunkt der Vorbereitungen für den Gipfelangriff auf Elbrus. Währenddessen erreichen wir eine Höhe von 5000 m, so dass bei einigen bereits erste Anzeichen einer Höhenkrankheit auftreten können. Dieselbe Route muss während des Gipfelangriffs überwunden werden, wenn man sich entscheidet, von der Basis zu Fuß zu gehen. Wer bei einem Gipfelangriff die Hilfe einer Pistenraupe benötigt, wird etwa 50 m höher als schneebedeckte Pistenraupe befördert und von dort aus kommt er weiter zum Gipfel. Wir haben HIER geschrieben, wie der Gipfelangriff aussieht und ob es sich lohnt, die Pistenraupe in Anspruch zu nehmen.
Wenn Sie noch Fragen in Bezug auf Elbrus oder andere Kaukasusgebirge haben, schreiben Sie an uns an: info@mountainfreaks.ge oder nehmen Sie den Kontakt mittels unseres Profils auf Facebook: Mountain Freaks – Mountain Travel & Adventure Agency.